Die Berliner sind dafür bekannt, dass sie die großen Freuden des Lebens genießen. Allerdings war das Kaffeetrinken bis vor Kurzem als ein Weltklasse-Laster angesehen. Das hat sich jedoch in den letzten Jahren sehr verändert. Dieser Tage schießen schicke Koffein-Kapellen schneller aus dem Boden, als man „Cold-Drip Brew“ sagen kann. Und wie zu erwarten, haben die neuen Coffee-Shops Berlin in ein wahres Kaffee-Mekka verwandelt. – Wer sich in den angesehenen Vierteln Neukölln, Kreuzberg, Prenzlauer Berg oder Mitte umschaut, findet mehr Spezialitäten-Röster, als man eigentlich besuchen kann. Von wienerisch inspirierten Kaffeehäusern bis hin zu industriellen Koffeinspots, hier ist für jeden Kaffeeliebhaber etwas dabei. Lesen Sie weiter – wir haben hier einige der besten Coffee-Shops Berlins für Sie zusammengetragen.
The Barn Rösterei
The Barn, wurde im Jahr 2010 eröffnet, mit der Hoffnung, eine ernsthafte Kaffeekultur in Berlin zu etablieren. Hier werden laut Kunden die besten Espressi der Stadt, wenn nicht überhaupt in Deutschland serviert. Die Bohnen kommen aus Ländern wie Burundi, Äthiopien, Kenia und Costa Rica, die Espressi sind bitter und kräftig, und die Macchiatos mit ihren schaumigen Fleur-de-Lis sind ebenso hübsch wie akribisch. Zucker oder Milch werden Sie hier allerdings nicht so leicht finden – denn hier bekommen Sie nur Kaffee pur.
Bonanza Kaffee-Helden
Mitten in der eleganten Oderberger Straße im Stadtteil Prenzlauer Berg, nur ein paar Straßen südlich des beliebten Mauerparks, hat das Bonanza Kaffee Helden im Jahr 2006 eröffnet. Seither hat sich dieses Coffee-Shop in Berlin so etwas wie eine religiöse Anhängerschaft unter den Kaffeeliebhabern geschaffen. Die vor Ort gerösteten Bohnen haben eine fruchtige Note, und der Kirschgeschmack sickert in alles ein – vom Cortado bis zum Flat White (der zu den besten Berlins gehören soll). Nicht zu verachten sind die Doppel-Shots, die Standard bei jeder Espresso-Bestellung sind. Egal, ob man vor einem Besuch zum Flohmarkt im Mauerpark einkehrt oder nur, um sich vor einem Ausflug mit Freunden zu treffen, die meisten Besucher sind beeindruckt von diesem kleinen Coffee-Shop in Berlin.
Refugio Café
Auf den ersten Blick sieht das Refugio aus wie so viele andere zeitgenössischen Berliner Cafés: bequeme goldene Sofas, baumelnde Pflanzen und lokale Kunst, die zum Verkauf angeboten wird. Was das Refugio aber so einzigartig macht, ist die Tatsache, dass es ausschließlich von neu angekommenen Migranten und Asylbewerbern betrieben wird. Das, was Sie sehen, ist nur eine von fünf Etagen, auf denen 40 Flüchtlinge aus Syrien, Somalia, Afghanistan und Eritrea als große Familie zusammen leben und arbeiten. Wöchentliche Sprachkurse, kostenlose Ausstellungen, großartiger handwerklich hergestellter Kaffee und ein köstlicher syrischer Brunch machen dieses Kaffeehaus zu einem wahren Berliner Favoriten.
Hallesches Haus
Wenn Sie vom Kanal-gesäumten Tempelofer Ufer abbiegen und sich an den baumelnden Efeu-Segeln und den drapierten Lichtern der Außentische vorbeischieben, trifft Sie das Interieur des Halleschen-Hauses wie ein hyper-kuratierter Designkatalog. Rohe Backsteinwände, hohe Decken, blühende Sukkulenten, hölzerne Gemeinschaftstische und industrielle Kronleuchter verleihen dem ehemals leer stehenden Postgebäude von 1902 eine großzügige Dosis Coolness und Gemütlichkeit. Das Ergebnis ist ein atemberaubendes, vielseitig nutzbares Café, ein Veranstaltungsraum und ein kitschig-schicker Gemischtwarenladen, in dem man etwas trinken, am Laptop arbeiten oder Freunde treffen kann.
Café Einstein Stammhaus
Vielleicht sollten Sie Ihr Hemd in die Hose stecken, wenn Sie den noblen Tiergartenkiez betreten und in die italienische neoklassizistische Villa eintreten, die eines der großen alten Kaffeehäuser Europas beherbergt. Drinnen sorgen Parkettböden, Kellner in schwarz-weißen Anzügen und Marmortische mit Lederbänken dafür, dass sich das von Wien inspirierte Café wie ein Relikt aus der Vorkriegszeit anfühlt. Filmfans erkennen das Lokal vielleicht sogar wieder, denn hier drehte Tarantino die spannungsgeladene Café-Szene in „Inglourious Basterds“. – Ein wahrer Coffee-Shop in Berlin, das die Zeit überstanden hat.
Keines der Coffee-Shops in Berlin hätte es zu dem geschafft, was sie heute sind, wäre es nicht für den Spitzenkaffee, der für die heiße Brühe verwendet wird. Kaffeebohnen für Siebträgermaschinen, die meist von Arabica Bohnen gewonnen werden, sind besonders beliebt für ihren milden Geschmack. Da diese Bohnen nur wenige Bitterstoffe enthalten, werden sie gerne als Kaffee für Siebträgermaschine verwendet.
Café Prinzessinnengärten
Vor neun Jahren machte sich eine Gruppe von Freiwilligen daran, eine 60 Jahre alte Brachfläche mitten auf dem belebten Kreuzberger Moritzplatz in eine grüne Oase zu verwandeln. Heute werden in den beschaulichen „Prinzessinnengärten“ mehr als 500 Gemüsesorten angebaut. Auch das gemütliche Bio-Café wurde hier untergebracht. Außerdem werden hier regelmäßig Kurse von Kompostierung bis Imkerei angeboten. Das idyllische, von Bäumen beschattete Café ist der Hauptanziehungspunkt für Spaziergänger, Radfahrer und andere Passanten. Kommen Sie hierher, um einen starken Espresso oder Kräuter Mate zu trinken, während Sie mit der Seele baumeln und mit der Natur kommunizieren.
Five Elephants
Das Five Elephants liegt in einer grünen Seitenstraße, einen Block vom Görlitzer Park entfernt, im trendigen Stadtteil Kreuzkölln. Dieses Kaffeehaus war eines der Pioniere des Third-Wave-Kaffee-Trends in Berlin. An den weißen Wänden hängen alte Landkarten, die Sie den langen Weg der Bohnen aus Ländern wie Brasilien, Äthiopien, El Salvador und Kolumbien bis in das minimalistische, mit Hockern bestückte Café, nachvollziehen lassen, wo sie vor Ort geröstet werden. Holztische, Sitzgelegenheiten im Freien auf der Reichenberger Straße und eine nach hinten offene Küche machen diesen Coffee-Shop in Berlin zu einem beliebten Treffpunkt.
Distrikt Kaffee
Cafés in Mitte können sich manchmal so anfühlen, als würden sie sich an Geschäftskunden oder Touristen richten. Das Distrikt Kaffee ist jedoch ein Kleinod für Einheimische. Darüber hinaus wird hier kostenloses Wi-Fi angeboten, was es zu einem guten Ort macht, um E-Mails aufzufangen und vor der Stadterkundung aufzutanken. Wenn Sie Ihren Espresso bitter mögen, sind Sie hier genau richtig. Die Espressobohnen kommen von der Berliner Kaffeerösterei Fjord Coffee Roasters und werden in einer Vielzahl von schaumigen oder puren schwarzen Varianten in eleganten Porzellantassen serviert.