Admiralspalast Berlin – Der Traditionsreichste Vergnügungspalast in Berlin

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Der Admiralspalast Berlin steht im pulsierenden Zentrum der Hauptstadt. Im Stadtbezirk Mitte beheimatet, kann das Haus auf eine bewegte Geschichte zurück blicken. Könnten die geschichtsträchtigen Mauern des Gebäudes, das direkt am Bahnhof Friedrichstraße gelegen ist, erzählen, würden sich die Geschichten um spektakuläre Shows, Theater- und Konzert-Aufführungen und Sportveranstaltungen ranken. Aber auch um Politisches. Denn der Admiralspalast Berlin sah mehrere Regime und politische Systeme kommen und gehen. Vom ausgehenden Kaiserreich, über die Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges, das SED-Regime während dem Bestehen der Deutschen Demokratischen Republik, bis hin zur Wiedervereinigung der DDR mit der Bundesrepublik Deutschland, hat das Haus viele Umwälzungen erlebt. Genau wie diese wechselvolle Geschichte des Hauses, steht auch dessen Nutzung für Vielseitigkeit.

Die frühe Geschichte des Hauses

Das Haus an der Friedrichstraße stand schon früh als Synonym für Erholung und Vergnügen. 1867 wurde an der Friedrichstraße, per Zufall, eine Solequelle entdeckt, die ab 1873 genutzt wurde. Die beiden Architekten Walter Kyllmann und Adolf Heyden gehörten damals zu den bekanntesten Vertretern ihrer Zunft, auch über Berlin hinaus. Sie errichteten dort, wo die Solequelle gefunden worden war, ein Badehaus, dem der Name Admiralsgartenbad zugedacht wurde. Die genaue Adresse lautete Friedrichstraße 101/102. Die Bevölkerung Berlins konnte sich fortan an dieser Stelle in einem der ersten öffentlichen Bäder der Stadt reinigen und entspannen, und im angeschlossenen Restaurant speisen. Den Namen Admiralsgartenbad befanden die Architekten seinerzeit als passend, da quasi um die Ecke das Admiralsquartier am Schiffbauerdamm beheimatet war. Dort wohnten Militärangehörige, meist im Offiziersrang, mit ihren Familien. Um 1890 wurde das Admiralsgartenbad dann dreigeschossig ausgebaut. Es war danach die modernste Badeanstalt in ganz Europa. Erschwinglich war der Eintritt in das Bad, von Anfang an, nur für die besser situierten Berliner.

Neugestaltung des Admiralsgartenbads zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sollte die Fläche, sowie auch deren Nutzung, erweitert werden. Neben der Bademöglichkeit mit Restaurant, sollten der Bevölkerung auch andere Optionen zum delektierenden Zeitvertreib angeboten werden. Durch veränderte Arbeitsbedingungen gewann das Thema Freizeit, sowie deren vergnügliche Nutzung, damals immer mehr an Bedeutung. 1910 riss man deshalb das Admiralsgartenbad ab, um an gleicher Stelle einen größeren Neubau zu errichten: den Admiralspalast Berlin. Am 20. April 1911 wird das nunmehr viergeschossige Gebäude eröffnet. In dem mehrflügeligen Bau finden sich nun mehrere Restaurants, 62 Wannenbäder, eine Schwimmhalle, ein Salonbad, zwei elektrische Bäder, eine russisch-römische Luxus-Therme, mehrere Solebäder, vier Kegelbahnen, ein Lichtspieltheater, ein immer gut frequentiertes Café und auch eine Eislaufbahn. Die Indoor-Eisfläche sorgte seinerzeit für Staunen, denn eine innen liegende Eisfläche galt zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch als Sensation. Genutzt wurde sie für damals sehr beliebte Eislaufrevuen, aber auch für Eishockey-Wettkämpfe. Wenn das Eis abgetaut war, nutzte man die Fläche auch für Box-Wettkämpfe, die zu Beginn der 20. Jahrhunderts ebenfalls wahre Publikumsmagneten gewesen sind. In den ersten Jahren, nachdem der Admiralspalast Berlin eröffnet worden war, leistete man sich mit Julius Einödshofer sogar einen hauseigenen Komponisten, der für den Admiralspalast Berlin eigene Hausballette komponierte. Julius Einödshofer leitet das, ebenfalls hauseigene, Orchester, das zu diesem Zwecke aufspielte. Am 10. Dezember 1912 sorgte das Haus für ein weiteres Novum: hier wurde das erste Tanzturnier in ganz Deutschland ausgerichtet. Man tanzte die damals als neuartig geltenden Tänze Boston, Onestep und Tango. In der Folge fanden an dieser Stelle immer wieder große Tanzwettbewerbe statt.

Nochmals ein Umbau in den 1920er Jahren

Schon etwa zehn Jahre nach der Neueröffnung, wurde der Admiralspalast Berlin abermals umgebaut. Mit Oskar Kaufmann engagierte man für den Umbau einen Architekten, der Erfahrung mit der Gestaltung von Theatern und Vergnügungspalästen hatte. Als Kompagnon wurde ihm der Architekt Richard Wolffenstein zur Seite gestellt. Die Eisbahn, die bislang den Mittelflügel des Gebäudes eingenommen hatte, wurde zu einem Varietétheater umgebaut. Die beiden Architekten gestalteten es im Stil des Art déco, und das Theater verfügte danach über 1.065 Zuschauerplätze, die sich auf zwei Ränge verteilten. Der Operettenregisseur Herman Haller, der im Jahre 1923 die künstlerische Verantwortung im Haus übernahm, setzte hier seinen Traum von der Erschaffung eines Revuetheaters um. Es trug ab jetzt den Namen Theater im Admiralspalast und eröffnete mit der Revue Drunter und drüber, die der bekannte Komponist Walter Kollo komponiert hatte.

Der Admiralsplast zu Zeiten des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs

In den 1930er Jahren wurden am Admiralspalast Berlin immer wieder bauliche Veränderungen vorgenommen. Das Theater wurde im expressionistischen Stil neu gestaltet und zu einem Volltheater mit nun 2.200 Zuschauerplätzen umgebaut. Man folgte zudem dem Zeitgeist und brachte ab Mitte der 1930er Jahre vornehmlich Operetten zur Aufführung. 1939 stand dann eine Fusion des Hauses mit dem Metropol-Theater an. Seit 1892 war dieses Haus eines der wichtigsten Revue- und Operetten-Theater von Berlin. Die Spielstätte des Metropol lag immer im Stadtbezirk Berlin Mitte, vor der Fusion in der Behrenstraße. Kurz nach der Fusion ordnete der Nationalsozialist Joseph Goebbels eine weitere Umgestaltung des Theaters an. Laut seiner Aussage sollte der Admiralspalast zu einer festlich-schönen Erholungsstätte werden. Ihm schwebten dafür klassizistische und schlichte Formen vor, die bis heute das Aussehen des Admiralspalastes prägen. 1940 wurde das Solebad geschlossen. 1941 wurde auf Geheiß der Nationalsozialisten eine sogenannte Führer-Loge in die Mitte des ersten Ranges eingebaut. Dieses Vorgehen ist deckungsgleich mit dem in vielen anderen Theatern. Zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges fanden lange Zeit weiterhin Aufführungen im Admiralspalast statt. Johannes Heesters zum Beispiel war als Danilo in Die lustige Witwe zu sehen. Erst kurz vor Kriegsende, am 1. September 1944, wurde das Theater – ebenso wie alle anderen Berliner Theater – auf Grund der Kriegshandlungen geschlossen.

Während der DDR-Jahre

Das Gebäude wurde während des Krieges kaum beschädigt. Nach Kriegsende befand sich das Haus nun im sowjetisch besetzten Sektor Berlins und wurde bereits ab dem 23. August 1945 wieder als Spielstätte genutzt. Da die Deutsche Staatsoper im Krieg zerstört worden war, fungierte der Admiralspalast Berlin in den folgenden zehn Jahren als Ausweich- und Interimsspielstätte. Eröffnet wurde das Haus nach dem Krieg mit einer Aufführung der Oper Orpheus und Eurydike. Daneben wurde das Gebäude auch für politische Veranstaltungen genutzt. Auf dem Vereinigungsparteitag vom 21. und 22. April 1946 wurde hier die Gründung der SED beschlossen, die sich aus KPD und SPD bildete. Am 24. März 1950 wurde die Deutsche Akademie der Künste der DDR im Admiralspalast gegründet. Während der ersten Nachkriegsjahre wurde auch das, ebenso unbeschädigt geblieben Lichtspielhaus des Admiralspalasts, rege genutzt. 1953 eröffnete dann das Kabarett Die Distel im Vorderhaus des Gebäudes. Ab 1955 wurden die Zeiten wieder ruhiger. Die Staatsoper zog zurück in ihr eigenes Haus. Eine Ausweichspielstätte wurde nun nicht mehr benötigt, und der Admiralspalast wurde in METROPOL-Theater im Admiralspalast umbenannt. Am 21. Dezember 1955 folgte eine abermalige Neueröffnung der Bühne mit Die Fledermaus, einer Operette von Johann Strauss. Bespielt wurde die Bühne mit dem ehemaligen Ensemble des Metropol Theaters. In den Folgejahren fungierte man als Musical- und Operettentheater der DDR. Neben Operetten kamen auch Produktionen zur Aufführung, die internationales Flair verströmen sollten, wie etwa My Fair Lady und Annie Get Your Gun: beides Musicals, die auf dem Broadway Furore machten. Die DDR-Bohème traf sich bis 1970 im Café des Admiralspalastes, das den Namen DDR-Presse-Café trug. Bis 1984 gab auch das Berliner Symphonie-Orchester zahlreiche Konzerte im Admiralspalast. Danach zog das Orchester in das Konzerthaus am Gendarmenmarkt um.

Nach der politischen Wende 1989

Mit dem Zusammenbruch der DDR ändert sich auch für das METROPOL-Theater im Admiralspalast einiges. Die Bühne wird zunächst weiter bespielt. Auch das Repertoire aus Operetten und Musicals bleibt. Mit René Kollo gibt es ab 1995 einen neuen Intendanten, der die nun von einer Landesbühne in einen Privatbetrieb umgewandelte Theaterbühne künstlerisch verantwortet. Am 31. Juli 1997 schließt das METROPOL-Theater im Admiralspalast. Einige Jahre wird die Bühne nun nicht mehr bespielt. Die weitere Nutzung des Hauses ist zunächst nicht ganz klar. 2005 wird das Haus durch mehrere Investoren wieder belebt. Eine Sanierung von Theater, Bad, Café, Restaurant und Club steht an. Am 11. August 2006 wird das Theater mit einer Inszenierung der Dreigroschenoper neu eröffnet. Klaus Maria Brandauer führte Regie, Campino war in der Rolle des Mackie Messer zu sehen. Auch Johannes Heesters trat hier, inzwischen 104 Jahre alt, an seinem Geburtstag noch einmal auf. In den Folgejahren wurden hier Revuen, Comedy, Musicals und Chansons gespielt. Vor allem die Comedy-Sparte etablierte sich im Haus. Daneben gab es immer wieder Konzerte internationaler Stars wie R. Kelly, Arctic Monkeys, Linkin Park oder Cyndi Lauper. Heute ist der Admiralspalast eines der meist bespielten Häuser in ganz Berlin. Der Fokus liegt weiterhin auf Musicals, Comedy und Konzerten.

 

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