Was hat der Berliner Verbau eigentlich mit Berlin zu tun?

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Was versteht man unter dem Berliner Verbau

Wenn man von dem Berliner Verbau spricht so versteht man darunter ein temporäres oder permanentes Erdrückhaltesystem mit zwei Grundkomponenten!

Eine der beiden Komponente, sind die vertikalen, sogenannten Trägerbohlen, welche die gesamte Erddrucklast und den Momentwiderstand tragen. Diese Pfähle stützen entweder die Verbauwand oder die horizontale Verbauung, die den Abstand zwischen den vertikalen Elementen überspannt. Die Verbauung besteht in der Regel aus Holz, kann aber auch aus Stahlprofilen oder Betonfertigteilen bestehen.

Beim Berliner Verbau werden Stahlträger und Holzverkleidungen verwendet.

Dem entgegen steht die Pariser Bohrpfahlwand, eine Variante des Berliner Verbaus. Diese Variante wurde für den Baugrubenverbau der Pariser Philharmonie eingesetzt.

Der Pariser Verbau ist ein flexibles Erdrückhaltesystem, das aus vertikalen Widerstandselementen in Form von Betonpfählen oder Stahlprofilen besteht. Zwischen den vertikalen Elementen wird im Gegensatz zu Berliner Wänden ein leicht bewehrter Spritzbeton als Verbau verwendet.

Weitere Bauvarianten sind der Essener Verbau und der Hamburger Verbau.

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Was hat nun der Berliner Verbau mit Berlin zu tun

Der Berliner Verbau wurde bereits in den 1930er-Jahren entwickelt und erstmals beim Bau der Berliner U-Bahn angewendet. Daher stammt auch der Name Berliner Verbau. Die Wichtigkeit dabei ist, dass der Untergrund in Berlin und Umgebung aus Sand und Kies besteht. Also ein Material, das leicht rutscht und keinen sicheren Untergrund bietet. Mit dem Berliner Verbau war es möglich, Bohrträger genau dort einzusetzen, wo sie gebraucht wurden, um den Boden zu sichern und den Tunnel vor dem Einstürzen zu bewahren. Auf diese Weise wurde die Baugrubenwand die Schalung für den Tunnelbau.

Ein weitläufiges Synonym für den Berliner Verbau, ist die Trägerbohlenwand.

Wann immer man vom Spezialtiefbau spricht, ist der Name Stump-Franki Spezialtiefbau GmbH nicht fern. Dieses Unternehmen hat sich auf den Tiefbau spezialisiert. Bei Bedarf entwickelt das innovative Team individuelle Tiefbau-Applikationen.

Einsatz des Berliner Verbaus

Spundwände und Trägerbohlenwände zählen zu den biege weichen Verbau Arten. Ihr Einsatz ist überwiegen für eine vorübergehende Sicherung von Baugruben. Nur sehr selten wird diese Verbau Art für die bleibende Sicherheit installiert.

Beim Einsatz des Berliner Verbau muss betont werden, dass dieser Verbau nicht wasserdicht ist. Sie können daher nur dort eingesetzt werden, wo wasserdichte kein Thema ist.

Der Berliner Verbau wird zusätzlich als eine Kombination der Grubensicherung bei Bahnbaustellen eingesetzt, wo eine Behelfsbrücke erforderlich ist.

Bauablauf

  1. Aufstellen und Einschlagen oder Rütteln von H-Trägern aus Stahl in regelmäßigen Abständen. Zum Einbringen der H-Träger kann ein vibrationsfreies Verfahren wie Bohren angewendet werden. – Üblicherweise in der ersten Phase der Erdbewegungsarbeiten, während des Aushubs, Anbringen einer Verkleidung aus Holzbohlen, Betonfertigteilen oder H-Profilen aus Stahl.
  2. Eventuelle Verankerung der Wand (je nach Projekt und Anwendung)
  3. Abschließende Phase der Erdarbeiten, Einbringen der Horizontalschalung, Abschluss der Arbeiten – fertige eingebettete Stützmauer.

Anwendungsgebiete

  • Der Berliner Verbau ist ein besonders wirtschaftliches Verbau System in Baugruben
  • Erdstützwand, kein Grundwasser über die Stützhöhe im Aushubbereich.
  • Nicht wasserstauend (die Wand ist durchlässig)
  • Ausgrabungen mit begrenzter Fläche / beengten Verhältnissen

Unterschieden werden folgende statische Systeme

  • Der Verbau ist frei stehend im Boden eingespannt
  • Gestützt wird der Verbau durch Gurtung oder Verpressanker; manchmal auch eine Kombination von beiden.
  • Als Verbauträger werden je nach Anforderung schmale und breite Doppel-T-Träger sowie Doppel-U-Träger eingesetzt.

Auswirkungen auf die Umwelt

  • Erschütterungen und Lärmbelästigung
  • Eine stabile, trockene und ebene Arbeitsplattform ist erforderlich
  • Nicht empfehlenswert in der Nähe von erschütterungsempfindlichen Konstruktionen
  • Flexibles System – ggf. Verankerung oder zusätzliche Abstützung (Verstrebung) zur Begrenzung großer Verschiebungen.

Technische Daten

  • Der Berliner Verbau kann nur als Erdstützkonstruktion verwendet werden
  • Nur anwendbar, wenn der Grundwasserspiegel niedriger ist als die maximale Aushubhöhe
  • Vorübergehende Kohäsion des Bodens ist erforderlich, um den Aushub durchzuführen und die Horizontalfolie einzubringen.
  • Bodenabtrag: abhängig vom Bauablauf
  • Falls erforderlich, Einbringen von Zusatzankern
  • Tiefe: 12 bis 15 m
  • Aufrechterhaltene Höhe zwischen 3 und 6 m
  • Wandstärke / Breite: 0,20 bis 0,40 m.

Laut Stump-Franki ist der Berliner Verbau die kostengünstigste Variante für den senkrechten Baugrubenverbau, was auch für die anderen Varianten des Berliner Verbaus gilt. Das Unternehmen unterstreicht mehrmals, dass die Baugrube oberhalb des Grundwasserspiegels liegen muss und dass die Baugrube nicht tiefer als 4 m sein darf. Neben den senkrechten Stahlprofiltraggliedern ist außerdem eine Ausfachung aus Spritzbeton möglich. Dazu werden die Stahlprofilträger in vorgebohrte Löcher eingestellt und am Fuß ausbetoniert. Danach erfolgt die schrittweise Aushebung des Bodens und die Ausfachung des freigelegten Bodens zwischen den Stahlprofilträgern.

Stump-Franki hebt immer wieder hervor, dass der große Vorteil des Berliner Verbaus in seiner außerordentlichen Anpassungsfähigkeiten zu den jeweiligen Gegebenheiten liegt.

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Statistische Varianten des Berliner Verbaus:

Variante 1: Der Berliner Verbau ist frei stehend. Das heißt, keine weitere Abstützung ist erforderlich. Diese Variante ist jedoch nur dann wirtschaftlich, wenn die Baugrube nicht höher als 4 m sein soll.

Variante 2: Der Berliner Verbau ist rückverankert. Das heißt, der Verbau benötigt eine Rückverankerung, was immer dann angewendet wird, wenn die Baugrube höher als 4 m ist.

Variante 3: Der Berliner Verbau ist abgestützt. Diese Variante wird immer dann angewendet, wenn eine Verankerung im rückwärtigen Raum der Baugrube nicht möglich ist. In diesem Fall wird anstelle einer Verankerung eine Abstützung im Inneren der Baugrube angebracht.

Zusammenfassung

Der Berliner Verbau erhielt seinen Namen nach dem Tunnelbau der Berliner U-Bahn, vor nahezu 100 Jahren. Er wird immer dann eingesetzt, wenn eine Baugrube, von nachrutschender Erde oder dem Einbrechen der Grube bedroht ist. Dazu werden erst Stahlträger in den Boden gebracht. Zur parallelen Ausschachtung werden

  • Holzbohlen (Berliner Verbau mit Holzausfachung)
  • Spritzbeton (Berliner Verbau mit Spritzbeton)
  • Stahlplatten (Berliner Verbau mit Stahlausfachung) zwischen Trägern angebracht.

Zurzeit ist der Berliner Verbau die wirtschaftlichste Lösung für die Sicherung von Baugruben. Nach der Fertigstellung des Gebäudes können die Träger entfernt und wieder verwendet werden, was den Berliner Verbau zusätzlich zu einer nachhaltigen Lösung macht.

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