Stadtteil Berlin Friedrichshain – Sehenswürdigkeiten, Veranstaltungen, Highlights

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Bunt, bunter, Friedrichshain

Hip, jung, kreativ, individuell, verrückt, attraktiv – das sind so die Attribute, die man dem Stadtteil Berlin Friedrichshain anklebt. Stimmt alles, das macht das Viertel auch so charmant. Und natürlich die direkte Lage an der Spree. Kein Wunder, dass es inzwischen zu einem der beliebtesten Wohnviertel in Berlin avancierte, wo ständig renoviert und gebaut wird. Die Infrastruktur ist gut. Kulturelle Angebote, kleine Shops, Restaurants, Cafés, Bars und Clubs decken jede Geschmacksrichtung ab. Der Charme ist ungebrochen, die Geschichte des Stadtteils bleibt lebendig.

Denn davon ist Stadtteil Berlin Friedrichshain durchdrungen. Fast an jeder Ecke stößt man auf seine historische Vergangenheit. Das beginnt schon mit dem Namen Friedrichshain. So hieß die erste öffentliche Parkanlage Berlins vor dem Landsberger Tor. 1840 war es, als die Berliner Stadtverordneten beschlossen eine Grünanlage für die Bürger anzulegen, die den Namen des Preußenkönigs Friedrich II. erhalten sollte. Der Volkspark Friedrichshain wurde aus der Taufe gehoben. Rund 10 000 Menschen lebten damals rings um den Park, 1920 waren es bereits 326 000. Und als das Gebiet 1920 ein Bezirk Groß-Berlins wurde, war es naheliegend, ihn Friedrichshain zu nennen.

Historisch aufgegliedert ist der Stadtteil Berlin Friedrichshain in die Gebiete östliche Stralauer Vorstadt, Boxhagen, Stralau, Samariterviertel und östliche Königsstadt, sowie die ehemals zu Lichtenberg gehörende Kolonie Friedrichsberg. Der Name Stralau lässt aufhorchen. Stralau ist eine Landzunge, darauf ein mittelalterliches Dörfchen gleichen Namens. Wie es sich für eine Landzunge gehört, ist sie von Wasser umspielt, von der Spree auf der einen Seite und dem Rummelsburger See auf der anderen. Selbst Friedrichshainer sind nicht selten erstaunt, dass Stralau tatsächlich zu ihrem Stadtbezirk gehört.

Nirgendwo sonst ist es im Stadtteil Berlin Friedrichshain so ruhig. Man hört nur das Wasser plätschern und den Wind in den Bäumen raunen. Wer einmal dort war, macht das auch ein zweites oder drittes Mal, wird Dauergast oder zieht gleich hin. Die Häuser und Mehrfamilienhäuser am Wasser sind verlockend, aber teuer. Selbes gilt für die künftigen Luxuslofts, die aus den halb zerfallen Industriebauten entstehen sollen. Bis es so weit ist, sollten Sie sich den Luxus der Ruhe gönnen. Wer will, kann rund um den idyllischen Uferweg laufen, radeln oder einfach nur spazieren gehen. Auf dem Weg kommt man an einem Friedhof mit einer alten Dorfkirche vorbei. Sie ist die älteste Kirche von Friedrichshain. Da Stralau seine Karriere als kleiner Fischerort begann, liegen auf dem Friedhof die Fischerfamilien begraben, vermutlich bereits ab Beginn des 15. Jahrhunderts. 1574 wurde der Stralauer Fischzug auf die Beine gestellt, eine ganze Festwoche im August. Da das Fest aber immer mehr ausartete, wurde es kurzerhand vom Amtsvorsteher 1873 verboten. Dafür kann man in Stralau, und auch das hat Tradition, segeln. Stralau gilt nämlich als Geburtsstätte des Segelsports in Deutschland. In den 1830er Jahren wurde dort die erste „Gesellschaft zur Förderung des sportlichen Segelns“ ins Leben gerufen.

Genug der Beschaulichkeit, hinein ins quirlige Leben von Friedrichshain. Dass sich dieses Viertel jemals zu einem Szenestadtteil entwickeln würde, war ihm wahrlich nicht in die Wiege gelegt. Das ehemalige Arbeiter- und Industrieviertel der DDR hatte das typische Flair von Mietskasernen, die in der Gründerzeit aus dem Boden schossen. Heute sind diese Gründerzeitquartiere im Osten des Stadtteils die klassischen Szene- und Kneipenviertel, für die Friedrichshain bekannt ist. Zentrum ist die Simon-Dach-Straße, die zusammen mit der Boxhagener Straße, der Krossener Straße, der Wühlischstraße und der Gabriel-Max-Straße den sogenannten Simon-Dach-Kiez bilden. Unzählige Clubs, Szenekneipen, Cafés, Hotels und Restaurants ziehen Besucher an. Hier trifft der Ur-Berliner auf den Hipster, der Nadelstreifenspießer auf den Punk und der Gourmet auf den Fast-Food-Junkie.

Apropos Food. Im Kiez steppt kulinarisch der Bär. Wer hier mit knurrendem Magen ins Bett geht, hat selbst schuld. Indisch, mexikanisch, italienisch, arabisch, sudanesisch, libanesisch, vietnamesisch, vegan, vegetarisch. Die Auswahl ist unfassbar und das Essen unfassbar lecker. Einfache Burger, Currywurst oder schlichte Buletten, für den rustikalen Bissen zwischendurch, gibt es natürlich auch.

Da Sie schon in der Nähe sind, lohnt sich ein Besuch in der Boxhagener Straße, von den Einheimischen liebevoll Boxi genannt. Dort locken Flohmarkt, Wochenmarkt, kleine Restaurants und Snackbars. Oder man legt sich einfach auf die Wiese mit einem Buch und lässt die Gedanken schweifen.

Das kann man übrigens auch ganz hervorragend im Volkspark Friedrichshain. Der Park ist genau der Bürgerpark geworden, der er sein sollte. Jung und Alt tummeln sich auf 49 Hektar. Wer zum ersten Mal durch die Grünanlage spaziert, macht gleichzeitig einen Gang durch die Geschichte. Der Friedhof der Märzgefallenen gemahnt an die Revolution von 1848. An die Kriegskatastrophen des 20. Jahrhunderts bis hin zur friedlichen Revolution in der DDR 1989 erinnern zahlreiche Denkmale und Monumente, wie etwa der Große und der Kleine Bunkerberg. In den 78 und 68 Meter hohen Hügeln befinden sich die Überreste der beiden Friedrichshainer Flaktürme. Beide Erhebungen sind typische Trümmerberge. Zwischen den beiden Hügeln, am Ufer des Schwanenteiches, steht die Weltfriedensglocke, die an die beiden Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki erinnert. Und neben dem Großen Bunker erinnert das Denkmal der Spanienkämpfer an den Spanischen Bürgerkrieg von 1936 bis 1938.

In der Mitte des Parks stößt man auf die Statue des Namensgebers Friedrich. Seine Büste steht auf einer Säule, darunter sprudelt eine kleine Fontäne. Deutlich mehr sprudelt es im Märchenbrunnen, der größte öffentlichen Brunnenanlage aus der Kaiserzeit. In diesem neobarocken Wassertheater erzählen kunstvolle hergestellte Skulpturen neun Märchen der Gebrüder Grimm.

Sport und Spiel werden übrigens großgeschrieben im Volkspark. Beachball, Basketball, Fußball, klettern und skaten gehören ebenso dazu wie Fitness-Parcours, Laufstrecken und Spielplätze. Hier langweilt sich niemand. Und im Sommer gehts ins Freiluftkino.

Ein paar Minuten entfernt vom Park liegt direkt am Spreeufer die East Side Gallery, das wichtigste Denkmal zur deutschen Wiedervereinigung. Mit 1316 Metern ist es das längste noch erhaltene Teilstück der Mauer. Und sie ist die längste Open Air Gallery der Welt mit über 100 Gemälden, die sich mit dem Mauerfall, Verfolgung, Freiheit und Hoffnung befassen. Auf dem Weg zum Spreeufer sollten Sie einen Abstecher zur Karl-Marx-Allee machen. Die ehemalige Prachtstraße der DDR ist nicht nur geschichtlich relevant, sondern beeindruckt mit ihren Häuserzügen, die durch den Stilmix aus Sozialistischem Klassizismus und preußischer Schinkelschule auffallen. Besonders interessant sind die denkmalgeschützten Laubenganghäuser, die im Stil der 1920er Jahre gehalten sind. Wahrzeichen der Allee wurden die beiden Turmbauten am Frankfurter Tor.

Museum gefällig? Empfehlenswert ist das Märkische Museum, das Berlins Vergangenheit vom Mittelalter bis zur Gegenwart in spannende Geschichten packt. In mehr als 50 Räumen werden faszinierende Objekte präsentiert, darunter Skulpturen, Plakate oder Stadtmodelle. Multimediale Angebote und Mitmachstationen ziehen die Besucher mitten hinein in die aufregende und wechselvolle Vergangenheit. Das Museumsgebäude selbst fällt durch seine historische Architektur von 1899 sofort ins Auge. Und es ist das erste Gebäude der Welt, das ausdrücklich als Stadtmuseum konzipiert wurde.

Es gibt einen Namen, der ist untrennbar mit dem Stadtteil Berlin Friedrichshain verbunden: Berghain, einer der bekanntesten Technoclubs der Welt. Er befindet sich im ehemaligen Fernheizkraftwerk auf dem Gelände des alten Ostbahnhofs. Das Gebäude im Stil des Sozialistischen Klassizismus steht unter Denkmalschutz. Außerhalb wird im Sommer im Garten getanzt und im Biergarten der Durst gelöscht. Gespielt wird vorwiegend Techno, außerdem House und Deep-House. Es gibt aber auch künstlerische Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem Staatsballett Berlin. Ebenso sind Fotoausstellungen zu sehen.

Neben dem Berghain gibt es aber auch noch andere Clubs. Die bekanntesten befinden sich auf dem RAW-Gelände (Reichsbahnausbesserungswerk), das als die Feiermeile gilt. Zu den beliebtesten gehört etwa das Cassiopeia. Dort werden Partys gefeiert und es gibt Konzerte verschiedener Genres. Süffiges wartet im Biergarten. Konzerte, Festivals und Kulturveranstaltungen finden im Astra Kulturhaus statt, dessen charmantes Ost-Design man einfach lieben muss. Freunde des gebrochenen Beats sind bei Rosi´s bestens aufgehoben. Der urgemütliche Club ist bekannt für seinen Drum and Bass-Partys, veranstaltet aber auch Konzerte. Ein Leckerbissen für Reggae-Fans ist das Yaam. Hip Hop, Dub, Afrobeat und Soul Acts, sowie der Auftritt von internationalen Reggae- und Dancehall Bands sind das Markenzeichen dieses Clubs. Das Matrix war früher ein Technoclub, hat sich inzwischen aber auf eine breitere Musikauswahl eingelassen. Die Clubnächte dort sind legendär.

Für Kinofreaks ist der Stadtteil Friedrichshain Berlin ein Eldorado. Vor allem Arthousefilme und alternative Filme werden gezeigt. Manche Kinos haben nur 83 Plätze und einen heimelig privaten Charakter, zu dem der reizvolle Einrichtungsstil der 1970er Jahre beiträgt. Kleinere Theater wie etwa das tik fallen durch interessante Theaterstücke auf. Auch Konzerte und verschiedene Projekte stehen immer wieder auf dem Programm. Die richtig großen Shows und Konzerte mit internationalen Stars wie Céline Dion, Elton John, Andrea Bocelli finden regelmäßig in der Mercedes-Benz-Arena statt. Hauptsächlich ist die Halle aber Heimspielstätte des Basketballvereins Alba Berlin und des Eishockeyclubs Eisbären Berlin.

Natürlich hält Friedrichshain keinen Winterschlaf. Weihnachtsmärkte rund um die Samariterkirche und auf dem RAW-Gelände lassen das richtige Feeling aufkommen. Weil die Märkte relativ klein sind, wird daraus ein nachbarschaftliches Ereignis, bei dem jeder mit jedem ins Gespräch kommen kann. Das Angebot wird von den Anwohnern gerne angenommen, zeigt es doch, dass es auch jenseits der Vorweihnachtshektik Beschaulichkeit gibt.

Auch wenn Friedrichshain 2001 mit dem benachbarten Bezirk Kreuzberg fusionierte und somit der jüngste Berliner Bezirk ist, hat es seine kulturelle Eigenständigkeit bewahrt und ist stolz darauf.

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